Guten Tag :-)
Im Schnitt verzehrt jeder Deutsche 60kg Fleisch pro Jahr und
schon 1kg Fleisch aus konventioneller Erzeugung ist für das Klima so schädlich,
wie eine Autofahrt nach Rom.
Schon seit längerem steht der immer wachsende Fleischkonsum
unter einem schlechten Licht. Vor diesem Hintergrund hat das Start-Up Unternehmen Modern Meadow eine Technologie
entwickelt, um die Umweltkosten für die Fleischproduktion (Boden, Wasser,
Energie) drastisch zu senken. Mit dem neuen Verfahren, namens „Biofabrication“,
soll es möglich Fleisch und Leder aus Biotinte zu gewinnen. Zunächst wird Kühen
Zellgewebe entnommen, das von Forschern isoliert und teilweise modifiziert
wird. In einem Bioreaktor vermehren sich diese Zelle dann millionenfach, um
anschließend in einem 3D-Drucker zu einer festen Masse zusammengefügt zu
werden. In biochemischen Prozessen reifen die Zellkulturen wochenlang heran und
werden ersteinmal zu Häuten - bisher konzentriert sich nämlich Modern Meadow
auf die Herstellung von Leder.
In einem Video erläutert Andras Forgacs, einer der Gründer des Start-Ups, das Verfahren und den großen ethischen, aber auch umwelttechnischen Nutzen dieser Technologie.
In einem Video erläutert Andras Forgacs, einer der Gründer des Start-Ups, das Verfahren und den großen ethischen, aber auch umwelttechnischen Nutzen dieser Technologie.
Eine Umfrage
ergab jedoch, dass zum jetzigen Zeitpunkt 80% der Amerikaner das künstlich
hergestellte Fleisch nicht essen würden. Bisher sind außerdem die Herstellungskosten
sehr hoch. Bei einer Verköstigung im letzten Jahr, kostete ein Burger aus dem
Labor rund $325.000. Diese Preise können erst mit Einführung einer Massenproduktion und weiteren technischen Fortschritten, drastisch gesenkt werden. „Die größte Hürde ist aber nicht die
Wissenschaft“, argumentiert
Ethan Brown, der CEO von Beyond Meat,
eine Unternehmen, dass sich auf die Herstellung von Fleischersatzprodukten aus
verschiedenen Protein spezialisiert hat, „sondern unsere Kultur. Immerhin
verzehren wir schon seit 2 Millionen Jahren "richtiges" Fleisch.“ Die National Cattlemen’s Beef Association betont
außerdem, dass Konsumenten einer künstlichen Herstellung nicht vertrauen
würden, denn ein Laborprodukt könnte niemals die Hingabe eines Bauern zu seinem
Produkt und dem Endkunden ersetzen. Das sei auch der Hauptgrund, warum es noch
lange dauern wird, bis eine Massenproduktion umzusetzen ist.
Hinsichtlich des Geschmacks, konnten einige Kritiker bereits
beruhigt werden. Bei der Verköstigung im
letzten Jahr reagierte das Fachpublikum äußerst positiv auf das gezüchtete und
„gedruckte“ Fleisch. Das Produkt kam so gut an, dass einige Verkoster keine
Geschmacksunterschied feststellen konnten. Allerdings wurde nur ein Burger
verteilt und gerade in Gourmetkreisen gibt es weitaus komplexere
Fleischprodukte, wie Dry Aged Steak oder Filetsteak vom Wagyu-Rind. Würde aber allein
nur die Produktion von Massenprodukten (wie z.B. Hackfleisch) ersetzt werden,
wäre das ein großer Schritt in Richtung eines umweltfreundlichen und ethisch
vertretbaren Fleischkonsums.
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